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Donaufestival 04.05.2012

Nach einer 2-jährigen Auszeit meinerseits vom Donaufestival begab ich mich dieses mal mit dem Vorsatz nach Krems mir das ganze Spektakel mit allem drumherum, inklusive Ausstellungen anzusehen. Aus Zeitgründen wurde daraus dann nur ein kleiner Spaziergang durch Krems mit anschließender Abendveranstaltung.

In der Kunsthalle durfte ich meinen Kopf in John Bocks Rauminstallation “krumme Verwirrungen mit Zinseszinsen” stecken. Ein verschachteltes, an Kinderspielplatzhäuschen erinnerndes Holzgestell, in dem Bock Monitore platziert, die 11 seiner  in den letzten 7 Jahren entstandenen Videos abspielen. (noch zu sehen bis 24. Juni, www.kunsthalle.at)

Im Kino im Kesselhaus hielt Robert Seidel einen Vortrag, eine Art “Artist Talk”, über sein weltweites Schaffen als Visualist in der Kunstszene. Anschließend gabs dann eine 20 minütige Performance, abstrakte Bilder auf die Kinoleinwand projiziert, begleitet mit Live-Sound. (www.robertseidel.com)

Lustmord, ein walisischer Industrial- und Dark-Ambient-Musiker, auch Sound Designer, durfte die Minoritenkirche bespielen. Eine dunkle Klangkollage, untermalt mit sich verformenden Feuer-Tintenklecksbildern, abermals nur auf einer rechteckigen Fläche präsentiert. Dröhnenden Bässe brachten die Fenster des Klangraumes zum klirren. (www.lustmord.com)

Beim Messegelände angekommen hopsten schon Sabina Marte mit ihrer Performance “Hotel Totale” auf der Bühne. Die 2 Damen bedienen sich 3er Projektionsflächen und elektronischen Beats zur erzählung ihrer Narration. Als weitere Akteurin taucht immer wieder die Hotelmanagerin auf der Leinwand auf, klatscht Beifall und gibt den Performerinnen Anweisungen. Abgelenkt von einem hungrigen Bauch, einem großen Bier und eine lang nicht mehr gesehene Bekannte konnte ich nicht die ganze Geschichte mitverfolgen.

Endlich wars dann soweit: meine 2 Hauptgründe dieses Festival zu besuchen:

Chris Cunningham: Ein britischer Regisseur, der Ende der 90er Musikvideos, vor allem in meinem damaligen Genre, drehte. (Placebo, Portishead, Autechre, Aphex Twin, Björk, Leftfield, Squarepusher,…. auch Madonna  siehe: http://www.popzoot.tv/cliparchiv/suche.php3?search=chris+cunningham)

Ursprünglich studierte er Malerei und Bildhauerei, beschäftigte sich weiter mit Silikonmodellen und Speziealeffekten, arbeitete als Assistent in amerikanischen Science-Fiction-Filmen, entwickelte dort Roboter und Kreaturen, wobei er auch Stanley Kubrik kennenlernte, für den er in “A.I.-Künstliche Intelligenz” mitwirken sollte, welcher damals aber nicht fertig gestellt werden konnte. 1999 erhielt er hierzulande gemeinsam mit Aphex Twin´s “Come to Daddy” den Prix Ars Electronica. 2000 wurde seine, ebenfalls mit Aphex Twin produzierte Rauminstallation “Flex” in der Royal Academy of Arts in London ausgestellt, die 2 nackte, sich ringende und prügelnde Menschen zeigt. Sein Kurzfilm “Ruber Johnny” (2005) zeigt das Leben eines durch Inzucht gezeugten und von seinen Eltern in einen Keller gesperrten Kindes.

In seinen Videos herrscht strenge Synchronisation von Bild und Ton vor. Digitale Effekte und Schnitt werden an die Rhythmik der Musik angepasst, menschliche Körper deformiert, transformiert und technisiert, im Gegenzug dazu Roboter humanisiert (siehe Björk-Video “All is full of Love”).

Die letzten paar Jahre hat er sich doch immer mehr dem Sound zugewandt und produzierte für Grace Jones und Gil Scott-Heron. chriscunningham.com

Pantha du Prince: Ein deutscher Musikproduzent und DJ, der mit seinen elektronischen Beats kaum vom Raster abweicht, es aber dann doch fein untermalt mittels Glockenklängen oder derart wieder auflöst. Sein letztes Album “This Bliss” besteht zum Teil aus Fieldrecordings der Schweizer Alpen. Er versuchte hier das unhörbare hörbar zu machen, geschnürt zu einem clubfähigen Sound. www.panthaduprince.com

Es war wirklich interessant zu sehen, was die beiden Herrn so live auf der Bühne von sich geben:

Chris Cunningham erschien mit einer schüchternen Handgeste begrüßend, um sich gleich darauf wieder hinter seine schwarzen Pulte zu verkriechen. Am Screen konnte man mitverfolgen wie ein Stecker angeschlossen wurde. Der Sound startete und drei Laser strahlten quer durch die Halle, um an der Rückwand immer wieder aufflackernde Muster zu erzeugen. Bilder, vorwiegend technischer Natur, lösten sich langsam mit menschlichen Gestalten ab. Auf 5 Projektionsflächen der großen Halle des Festivalgeländes würfelte Chris Cunningham sein, zum Teil schon bekanntes Videomaterial abwechselnd mit Lasershow synchron zum Ton auf. Ein Mädchen, deren Lippen sich aufrollten, deren Körper sich aufbäumt, Bilder der Rauminstallation “Flex”, die tanzende Frau aus seinem The Horrors-Video, ein entfremdetes Mädchengesicht aus einer seiner Promotionvideos und auch Grace Jones Körper, zuckend zum Sound, war zu sehen.

              

              

 

Diesmal in blau gehüllt, performte Pantha du Prince die Songs der letzten Platte, ausgeschmückt und in die Länge gezogen.

Die vom Donaufestival vorangekündigte “Lichtshow” bestand aus einem Würfel mit einer Größe von ca. 0,5 x 0,5 m, der neben seinem Equipment platziert war und ein Mobile in sich trug, das mit kleinen Ventilatoren in Bewegung versetzt wurde. Dieses Mobile konnte man abgefilmt, in unerkenntlich vergrößerter Art und Weise auf den 5 Screens betrachten.

Leider bin auch ich ein Opfer der zum falschen Zeitpunkt versagenden mobilen Gerätschaften und konnte keine Bilder davon schießen. Ein netter Mann mit Kamera, den ich darum ersuchte, wollte mir mailen, er hat sichs aber dann doch anders überlegt oder ich hab ihm meine Adresse falsch in sein I-Phone getippt.

Das Donaufestival arbeitet sehr strikt daran den Rauchern ein garaus zu machen. Die Konzerte der Halle 2, die sich zeitlich punktgenau mit denen der Halle 1 abwechseln, sind bei mir dadurch ein bisschen verdunstet.

Die Allgemeinstimmung, soweit ich das beurteilen konnte, war hier wesentlich heiterer und ausgelassener als bei den vorhin beschriebenen Events. Das mag wahrscheinlich auch an den Performern selbst liegen, die wesentlich mehr Nähe zum Publikum aufbauten (was aber nicht heißen muß, das nicht heiter = schlecht ist)… oder vielleicht lags auch einfach nur an den bunten Bildern, ohne Blut und Gewalt, und ohne der Kälte von Panda du Princes blau.

Felix Kubin wurde ebenfalls von live gefilmten Visuals begleitet, allerdings von Martha Colburn, die intuitiv mittels fächern oder anderen Tricks vor der Kamera analoge Effekte erzeugt und the Walls hatten zur Ausnahme an diesem Abend mal ein “echtes” Musikinstrument dabei- eine Gitarre- allerdings auch nur elektronisch. www.felixkubin.comwww.marthacolburn.com

 

 

 

Aufmerksamkeitsungziefer
oder die Vibes der Mobile-phones…

Sie durchdringen unseren Alltag , die Vibes unserer Mobiltelefone, das zarte, rythmische Vibririeren, das dezent auf eine gehende Botschaften, Anrufe oder Termine hinweist, dann wenn es eigentlich still um uns sein sollte…. also dann, wenn wir uns entschlossen haben, ungestört zu sein,  aber doch nicht ganz bereit sind uns von der permanenten Erreichbarkeit auszuklammern. Unsere Sinne bleiben in Alambereitschaft….

Und die Suche nach dem Telefon, sie starten wir unmittelbar,  sobald dieses eindringliche Vibrieren loslegt, selbst den Tisch, die Bank, die Tasche in Schwingung versetzt.  Doch was, wenn die Suche erfolglos bleibt, und das einzige was gewiss beendet wurde, unsere Unterhaltung ist.

Aufmerksamkeitsungeziefer – ein kleines Medienkunstwerk, ein elektronischer Käfer, ausgestattet mit allen gängigen Handy Vibrationsrhytmen. Dessen einzige Aufgabe: lästig sein und diejenigen stören, die dort Ruhe suchen, wo er sich eingenistet hat….

Der Künstler Julian Palacz im Gespräch mit Esel Lorenz Seidler:

Kamera: Emanuel Andel, Andreas Muk Haider
Schnitt: Franziska Mayr-Keber
in Kooperation mit Coded Cultures

 

Coded Cultures: walk with the curators…

the three men behind the scenes….

Part 1

Part 2

Part 3

Interview: Franziska Mayr-Keber
Schnitt, Konzept: Nora Skrabania
Kamera: Kathrin Stumreich

 

Rainer Prohaska @ Coded Cultures Festival


Rainer Prohaska über seine Arbeit “Transistor” dass im Zuge des Coded Cultures Festival 2011.
Kamera: Andreas ‘muk’ Haider & Emanuel Andel
Schnitt: Franziska Mayr-Keber

Ars electronica 2011 – origin

As a summary, just to get a short overview, I elected together with an eight-year-old boy his ten favourites, also to focus on  what´s most interesting for the younger generation and how they interact with media art.

 

“Otamatone”- Novmichi Tosa, Maylsa Denki: musical-note-shaped electric instrument

“Gear Box”- Ulrich Brandstätter & Oliver Buchtala: kind of musical loop-sequencer

“Paro”- Aist : Therapeutic Robot with 5 kinds of sensors: tactile, light, audition, temperature and posture sensors. It can learn to behave in a way that the user prefers and simulates interaction between patients and caregivers.

“TalkTorque-2″- Hideaki Kuzuoka, Hiroshi Kasai, Ikkaku Kawaguchi, Toshimasa Yamanaka: guide robot that utilizes human skills

“Is there a horizon in the deep water?” -HEHE: Helen Evans, Heiko Hansen: Installation, Performance which works through the ecological tragedy, the explosion of the oil platform Deep Horizon in 2010, by reconstructing the event minutely.

“Six-Fourty by Fourty-Eghty”- Jamie Ziegelbaum, Marcelo Coelo: Installation, handy magnetic pixels as an interpretation of the touchscreen principle, by touching they change the color or copy it onto another

“Shadows”- Jyun-ya Kataoka: Installation, device, consisting of a turntable, found at a garage dump, and  strobes from  instant cameras attached to a circle, by rotating the turntable you manipulate the shadows

“Paricles”- Daito Manabe, Motoi Ishibashi: On a construction that resembles a rollercoaster, lightballs can be orchestrated via control-screen to whiz about in all directions and grouped into moving patterns.

“Running through the fog” at the roof of the O.K.-house: just a part of the “Hoehenrausch”

“CCD-me-not-Umbrella”- Mark Shepard: of sentient city survival kit: An umbrella studded with infrared Leds visible only to CCD surveillance cameras, designed to frustrate object-detection-algorithms used in computer vision surveillance systems

 

Das Skateboard, das Nintendo spielte… ?

§P¡NdLe .. so der Titel, vielsagend und doch ein wenig kryptisch, genau das richtige für die, die ein wenig tüfteln wollen, was dieses Skateboard mit eingebautem Nitendo kann, möchte, wie das denn alles funktioniert, was genau überhaupt funktionieren soll, und wie beziehungsweise was das alles eigentlich ist.
Und diese Verwunderung ist vielleicht auch die Fragestellung des Kunstwerks an seine Betrachter… Kunst als Idee, als Anregung, als Phantasie… über Partituren, die der Boden schreibt….

Hinter der §P¡NdLe oder dem §P¡NdLe stehen die Künstler Gordan Savicic und Philipp Lammer.

Im Gespräch mit eSel.at – Philip Lammer:

USB-Sticks im Gemäuer Wiens… ein Projekt von Aram Bartholl
Coded Cultures 2011

analog – aber bitte digital. statt aus der internetcloud, überraschungsinformationen aus der hauswand….
aram bartholl sucht nach löchern im gemäuer der stadt… schließt diese wieder und hinterlässt dort einen usb stick zum datenaustausch im öffentlichen raum.

y/our/space: digital art exhibition. vienna 2011

media art, digital art, installations, sculputures, photographie, video and sound….

last spring, you could get a picture about the vararity of works, produced by students of the university of applied arts, department: digital media art. they showed 35 new works in a very special place, an former store for exclusive fur-goods, right in the inner-city of Vienna. tagr.tv was invited to tag this exhibition and had the chance to talk to 10 artists and the two curators, Ruth Schnell and Romana Schuller, about their work.

Interview: Franziska Mayr-Keber
camera: Andreas muk Haider
Edit: Andreas muk Haider, Franziska Mayr-Keber

Interviews with participating artists

we couldn’t catch up with all the 34 represented artists in this exhibition… but at least with a few of them…

Interviews: Franziska Mayr-Keber
Camera: Andreas muk Haider
Edit: Andreas muk Haider

Roboterträume @ Kunsthaus Graz 2010

Spontan habe ich mich entschlossen nach Graz zu düsen, im Dezember des Vorjahres. Eigentlich, um einen Vortrag der holländischen Kunsthistorikerin und Filmemacherin Mieke Bal zu lauschen (“what can museums do, beyond the local-global dilemma”). Sie war zu Gast im Kunsthaus Graz und ebendort lief zu dieser Zeit auch die Ausstellung Robotertäume. Eine wunderbare Gelegenheit also, diese Medienkunst-Schau für tagr.tv zu inspizieren.

Auf meine Spontanität hat sich, seitens des Museums, Jochen D. Paul eingelassen, nahm sich Zeit und Mut für eine kleine Führung bei laufender Kamera. Besten Dank an dieser Stelle, Jochen!

In der Ausstellung, eine Koproduktion des Kunsthauses Graz und des Museum Jean Tinguely Basel, werden junge Positionen – unter ihnen auch Niki Passath – mit KünstlerInnen einer älteren Generation – wie Richard Kriesche und Nam June Paik – gegenüber gestellt. Alles unter dem Titel Roboterträume. Aber um die Träume der Roboter geht es nicht, wie Peter Pakesch und Roland Wetzel im Vorwort des Ausstellungskatalogs klar stellen.  Auch wenn die Geschichte von SF Autor Isaac Asimov Titel-gebend ist: Roboter Elvex beginnt zu träumen von der Revolution gegen seine Schöpfer, den Menschen. Elvex wird abgedreht.

Pakesch, Wetzel schreiben weiter: “Junge Künstlerinnen und Künstler sind eingeladen, mit neu entwickelten Projekten auf die Frage zu antworten, was die Kunst zum Verständnis der rasend schnell voranschreitenden Entwicklung in Forschung und Technik beizutragen hat.” Da ich den Ausstellungskatalog erst im nachhinein gelesen habe, fällt es mir schwer zu beurteilen, ob ich als Besucherin auf diese Frage eine Antwort bekommen habe.
Ehrlich gesagt, es ist mir egal. Denn die Ausstellung war interessant, eben weil es eine gute Mischung war. Junge Kunst auf Augenhöhe mit den Urgesteinen.

Von den modernen Ausstellungshallen des Grazer Aliens war ich dafür weniger beeindruckt. Eine flache Rolltreppe befördert dich nicht nur auf die erste Ebene, sondern lässt dich gleich ans erste Kunstwerk taumeln. Und beim Betrachten desselben wurde ich das unangenehme Gefühl nicht los, Neuankömmlinge könnten mir in den Rücken fallen. Gut, der Andrang war nicht so groß, sodass ich nur einmal angestupst wurde. Ausserdem, ist es wirklich notwendig sich lange vor einem Kunstwerk aufzuhalten?

atom performance @ soundframe 2011

Das soundframe Festival freute sich heuer über Christopher Bauder [white void] und Robert Henke [monolake], die mit ihrer ATOM Performance den Marx Palast rockten. Leider konnte die Installation aus technischen Gründen nicht wie ursprünglich geplannt in den Rinderhallen aufgebaut werden, da sich dies gegenseitig sehr positiv ausgewirkt hätte. Die Installation hätte sicher noch etwas mehr Platz vertragen, dafür wirkten die kolossalen Räumlichkeiten der Rinderhallen leider etwas leer. Trotzdem genossen wir es die Performance, die mittlerweile seit 5 Jahren um die Welt tourt, einmal live zu erleben. Gleichzeitig mit dem Event eröffnete auch die MediaOpera, die seit ca. einem Monat in den Rinderhallen ihre Dependance hat und der Wiener Visualistenszene eine Spiel- und Experimentierstätte bietet. Das heisst in den Rinderhallen könnte in Zukunft noch einiges Interessantes passieren. Platz und Technik gibts jedenfalls ohne Ende.
Wir baten Robert Henke und Christopher Bauder unter den tagR.umbrella >

Interview: Peter Schlager
Kamera: Andreas .muk. Haider
Schnitt:
Andreas .muk. Haider

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