Yearly Archive for 2009

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Tantalum Memorial

Everybody uses mobile devices and computers. Less people know you need a very rare mineral called “tantal” to fabricate microchips this size, soon making it more precious than gold. This very moment, cruel wars are fought over this metal in Congo, resulting in more than 3.6 million deaths to date. The tantalum memorial was created in rememberence of this wars´ victims. In a very unique way, ancient telephone technology, the congolese community in london and storytelling are combined, resulting in the extrordinary piece “tantalon memorial”. a living memorial in a way, through which stories can be told and peolpe are connected, reminging us of the blood dripping from our stylish new devices.

Specialità di Silicio

Performance: Urs Dubacher  (video in german)

specialità di silicio is a hardware cooking performance, in which Urs Dubacher creates a special menu, comprised of silicon. Damaged hardware and other ingredients are fused to a culinary hybrid of absurdity, debris and detritus. Enjoy your meal!

Die Preformance “specialltà di silicio” ist eine Hardware Cooking Performance, in welcher  Urs Dubacher ein spezielles Menü kreiert, welches zum Großteil aus Silizium besteht. Kaputte Hardware und andere Zutaten werden vereint zu einer kulinarischen Einheit der Absurdität. Guten Appetit!

a shotgun is visible and intimidating

Jetzt mal zur Abwechslung ein subjektiver Beitrag. Ein Beitrag, der
nicht versucht den Anschein von Objektivität zu erwecken. Gonzo heißt
das oder so, aber vielleicht passt das so nicht. Egal. In Berlin ist es
eiskalt. Ich habe meine lange Unterhose in Wien gelassen, weil ich fest
darauf hoffte, dass spontan der Frühling einbricht. So bin ich. Jetzt
habe ich Halsweh, brauche aber ein Bier, weil das Leben so freundlich zu
mir ist und mich heftig durchbeutelt. Wo trinke ich das? In diesem Café
im Haus der Kulturen der Welt, wo ich bis jetzt noch nie ein Trinkgeld
gegeben hab. Wo die Steckdosen an der Decke sind. Wo mir der Urs (unser
lieber Austauschbekannter aus der Schweiz, der draußen die
Hardware-Kochperformance macht und den es auch nicht mehr freut, für 200
Euro gesamt jeden Abend in der Kälte zu stehen, wo nach der dritten
Performance doch eh keiner mehr zusieht) hat mir heute gesagt, dass man
nicht an diesen Feuerlöschteilen an der Decke ankommen darf, weil sonst
das ganze Haus der Kulturen geflutet wird. Mit Löschwasser oder so.
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Man With A Movie Camera: The Global Remake

The video artist Perry Bard invites people to a collaborative web-based, database-generated montage experiment. Using Dziga Vertovs masterpiece from 1929 as direct inspiration, participants from all over the world can upload footage on the website next to the corresponding scenes from the original film. Uploaded digital media from photo cameras, video recorders and screen-grabs form part of the new interpretation. The lengths and images of submitted videos are synchronised with the original scenes through software, which then rotates the added material every day, ensuring the film may never be the same twice. Bard’s project transports Vertov’s impressions about the Soviet cities in his experimental silent film into the 21st century and becomes, in Vertov’s terms, the “decoding of life as it is.”.

dziga.perrybard.net

McLuhan Salon- isuma.tv

Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin surrt wie ein warmer Bienenstock. Diese Metapher passt zum Thema, irgendwie. Künstler, Medienmenschen, Journalisten und Teilnehmer aus aller Welt haben sich hier getroffen, um zu sehen was die Transmediale 09 zum heurigen Motto “Deep North” zu sagen hat. Offensichtlich geht es um Grenzbereiche. Kunst, Technologie, Ökologie und Aktivismus sollen sich zuarbeiten und so das Thema Klimawandel in neuem Licht erscheinen lassen. Zu einem Großteil aber soll es um den Gedankenaustausch gehen. Leute in Verbindung bringen, gemeinsam Ideen für eine Zukunft voller Hochwasser und Tornados
schmieden. Auch wenn es anders wirken mag, der Schwerpunkt liegt doch beim Networking. Nicht nur hier im Realraum, wie wir bald feststellen.

Wir stehen vor dem Haupteingang und rauchen. Drinnen Verordnung, eh klar. Es ist eiskalt aber sonnig. Gleich wird uns der künstlerische Leiter der
Transmediale, Stephen Kovats, abholen und mit seinem Wagen in die kanadische Botschaft, genauer in den Marshall McLuhan Salon bringen. Dort werden wir mit dem renommierten Inuit-Politiker Paul Quassa bekannt gemacht. Das Projekt, das wir mit ihm besprechen nennt sich isuma.tv, eine Videoplattform im Internet, die primär für den Austausch indigener Filmemacher ins Leben gerufen wurde. Das klingt abwegiger als es eigentlich ist. Bald wird uns Paul Quassar erzählen, dass besonders Nomadenvölker sehr schnell neue Technologien für sich beansprucht haben. Weniger schriftlich als visuell orientiert, bietet ihnen das Netz die optimale Form des Austausches für traditionelles Wissen, aber auch Nachrichten und Alltägliches. Nicht von ungefähr treffen wir Quassar im McLuhan Salon.

Das einst von McLuhan prophezeite “Global Village” wurde bei isuma.tv nicht bloß zur Praxis. Es ist beinahe dessen Überaffirmation: Über modernste Technologien können so wissenschaftliche Diskurse über Klimawandel mit idigener Naturweisheit abgeglichen werden. Näheres erzählten uns die Beteiligten selbst, von Angesicht zu Angesicht – und über den Bildschirm erzählen sie es so der ganzen Welt.

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We are standing outside the “Haus der Kulturen der Welt” in Berlin, smoking. Forbidden indoors, all over Germany by now. We are waiting for Steven Kovats, the artistic director of the transmediale 09. He personally is going to drive us to the Canadian embassy, where the Marshall McLuhan Salon is located and we are about to meet the famous Inuit spokesman Paul Quassar to hear more about isuma.tv, a project director Kovats is very proud to present at this years transmediale. isuma.tv, as we are about to learn, is an independent platform for indigenous film-makers, exchanging traditional knowledge, as well as news and footage documenting an aboriginal way of life. Paul Quassar, sitting in the futuristic McLuhan Salon, tells us why new technologies were quickly absorbed by aboriginal tribes, how traditional
knowledge about nature and the environment can help us to deal with an impending climate change and how isuma.tv exactly works.

Petko Dourmana – Post Global Warming Survival Kit

Petko Dourmana is a media artist and organiser of interdisciplinary projects between art and information technology. He is co-founder of the InterSpace Media Art Centre, Sofia, which is a non-commercial combination of artists, computer scientists and media activists.

Post Global Warming Survival Kit consists of a two-channel projection and shows infrared images of the North Sea as a post-apocalyptic landscape that the observer can only see by using a night-vision device. Dourmana portrays a dystopian scenario: a “nuclear winter” initiated by political groups or governments in order to solve the problem of global warming and the melting of the polar icecaps.

The installation aims to be a believable, technological fiction of a future in which human sensory experience has adapted. Without the technology posited within the Post Global Warming Survival Kit, we would be blind. With this in mind, the project asks us to consider our approach to environmental pollution and ecological destruction.

Interventionen zwischen Kunst, Industrie und Politik

Erster Tag, erstes Panel im HKW. Zum Thema „Action between Art, Industry and Policy“ finden sich Bernd Wiemann, seines Zeichens Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Vodaphone Germany, der Künstler Hermann Josef Hack und mit kleiner Verspätung Staatssekretär Michael Müller im großen Saal ein. Etwas schwerfälliger Beginn, Vorstellungsrunde, ein bisschen Allgemeines zum Verhältnis zwischen den Eckpunkten Kunst, Wirtschaft und Politik, die gemeinsam das Feld aufspannen, auf dem die Antworten zu suchen sind – Antworten auf die bereits im Ankündigungstext gestellten Fragen nach Ethik, Fortschritt und Kommunikationskonzepten für eine ungewisse, aber durchaus bedrohliche Zukunft. Stichworte: Klimawandel, Wirtschaftseinbruch, Weltarmut,…

Über die Bedrohlichkeit und darüber, dass es gemeinsamen und koordinierten Anstrengungen bedarf, sich dieser zu stellen, sind sich die Teilnehmer einig und im jeweiligen Aufgabenbereich findet jeder auch eigene Worte dieser Dringlichkeit entgegen zu kommen. Bei Hack liest man auf einem seiner, vor dem Brandenburger Tor aufgestellten Miniaturzelte von „social coolness against global warming“, Wiemann spricht von Nachhaltigkeit als Entwicklungsprinzip und der Notwendigkeit eines Bewusstseins für Ethik und stellt diesen Anspruch an alle Bereiche wissenschaftlicher, industrieller, politischer und künstlerischer Forschung. Michael Müller, der sich seit den Achtzigerjahren dem Thema der Nachhaltigkeit in zahlreichen Vorträgen und Publikationen gewidmet hat (nachzulesen auf seiner website), bringt das Problem am Beispiel der Kohlendioxid-Emissionen auf den Punkt: Ab dem Zeitpunkt, an dem sich die CO2-Konzentration der Erdatmosphäre auf den Grenzwert von 450ppm (0,45 Promille aller Luftmoleküle) eingependelt hat ist eine Klimaerwärmung von 2°C nicht mehr zu verhindern – auch wenn sich diese erst Jahre später einstellen wird. Es geht also darum, einer berechneten Entwicklung vorzubeugen, deren Ausmaße sich unserem Bewusstsein zum momentanen Zeitpunkt noch entziehen. Und welche Verbindung öffentlich tätiger Bereiche wäre besser zur Schärfung dieses Bewusstseins geeignet als die von Kunst, Politik und Industrie?!

Neuen Medien und aktueller Technologie wird in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle zugestanden. Nicht nur als Informationsquelle, auch als Ermöglicher neuartiger Erfahrungen (Wiemann erwähnt das mit artcircolo entstandene Projekt „calling the glacier“) stehen diese im Dienst „für ein anderes kulturelles, wirtschaftliches, industrielles Verständnis, das globale Zusammenhänge berücksichtigt und in den Prozess der Ideenfindung integriert“ (Müller). Weiters fördert der Zugang zu neuen Medien die individuelle Verantwortung, die laut Wiemann mit einer gemeinschaftlichen Rationalität einhergehen sollte. (Mein Handy kennt meinen Energieverbrauch und berechnet auf Knopfdruck meinen persönlichen Beitrag zum CO2-Ausstoß…)

Wird nun mit local in „think local – act global“ entgültig das Individuum adressiert? Es drängt sich auf, was bereits der alte Luhmann gesagt hat: „Die Vergangenheit ist in jedem Falle unabänderlich und die Zukunft in jedem Falle unbekannt“. Die Zeit des Handelns ist auf jeden Fall jetzt.

Hermann Josef Hack: The whole world is a Climate Refugee Camp

With climate change we all become nomads.

Interview with Hermann Josef Hack. German version only.

Monday, January 26th 2009, the german artist Hermann Josef Hack arranged 200 small tents on the square in front of the Brandenburger Tor to build a miniature version of a refugee camp, the world climate refugee camp. Hack’s art refers to current political issues, for him there is no distinction between art and politics. Furthermore he wants to get in direct contact with the public audience instead of presenting his work in institutional art spaces like museums. That’s why he presents his work in public spaces and likes to watch the reaction of the pedestrians, “the very ones who caused the changes that made people refugees in the first place”.

upcoming: transmediale09

transe09_banner

Looking beyond the evolving alarmist scenarios of environmental catastrophe prevalent in the global warming debate, transmediale.09 shifts the focus of this challenge to the broader cultural, societal and philosophical consequences that the collapse of the northern ice barrier reveals.

the tagr.team at this years festival will be bigger than ever over ten peole are on their way from vienna to berlin to cover the exibition, write about the lectures, capture performances and provide an artist interview every day – it’ll be worthwhile to check tagr.tv for new post every day during the festival!

opening ars electronica center 2009

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